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Sonntag, 29. März 2015

Wellness für die Beine

So. 29.03.  Standort: San Fernando     S34.5899     W070.9834

Kilometer gesamt:  4.486 km.       Heute: 60 km

Höhenmeter: 36.400 m.                  Heute:  100 m


Spenden an die Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom -Hilfe  sind online unter www.stiftung-dlh.de möglich. 
Stichwort: SÜDAMERIKA 
Spendenquittungen werden ausgestellt.

Heute morgen nehme ich die erste Autobahnauffahrt der Ruta 5 in Richtung Santiago.  Wie erwartet ist der Verkehr sonntags eher dürftig. Wegen des angenehmen Südwindes schwebe ich förmlich über dem Asphalt. Etwa 120 - 150 Pedalumdrehungen im höchsten Gang  entsprechen einen Kilometer. Ich wusste im Vorfeld, dass der Wind in Chile überwiegend aus Südwest kommen wird - auch deshalb fuhr ich die Tour im Uhrzeigersinn. Insgesamt gab es nur wenige 
Phasen mit starken  Gegenwind. Kein Vergleich zur USA - Durchquerung vor zwei Jahren, als mich der Westwind schier verzweifeln ließ.
Heute war das Wellness für meine Beine.




Die Andengipfel im Hintergrund sind nur schemenhaft zu sehen. 
Hier sind die höchsten Erhebungen zwischen 4.000 und 5.000 Meter hoch. Überhaupt hatten wir auf der gesamten Tour selten klare Sicht. Das mag daran liegen, dass die meisten Straßen ungeteert sind. Fahren die Fahrzeuge über Sand- und Schotterpisten wirbeln sie Unmengen an Staub auf, der sich lange in den unteren 
Luftschichten hält.





Die Mautstelle im Hintergrund ist für mich ohne Bedeutung. Auch dieses nette Schild mit dem roten Schrägbalken. Selbst vorbeifahrende Polizisten grüßen mich freundlich.


Unterwegs machen ich einen längeren Stopp bei Korbmachern.










Leider,leider hat mein Rad keinen XXL - Kofferraum 

Jetzt, wo ich dem Großraum Santiago immer näher komme und zu erwarten ist, dass die Kriminalität zunimmt, möchte ich mal ein Wort darüber verlieren, wie ich mein Rad während der Tour gesichert habe. 

Die 85 cm lange und 8 mm starke Kette aus gehärtetem Stahl wiegt mehr als ein Kilogramm. Das Vorhängeschloss von Abus hat ebenfalls einen sehr hohen Sicherheits-Level. Allerdings schlägt dieses Teil nochmals mit 450 Gramm zu Buche.
Zusätzlich habe ich für die Nacht eine weitere Wegfahrsperre. Diese reißt mich  mit einem Höllenlärm aus dem Schlaf, sobald ein Unbefugter das Rad bewegt.

Noch etwas zu meinem Antrieb. Das Planetengetriebe ( 14 Gänge) meiner Rohloff ist genial. Wie oft bin ich im hohen Gang plötzlich im Sand steckengeblieben. Mit der Rohloff schalte ich einfach im Stand herunter auf den ersten. Das ist klasse ! Nach jeweils 5.000 Kilometern ist jedoch ein Ölwechsel fällig. 
Nie mehr ohne !!

Und zuletzt noch ein Lob für meine Marathon - Plus Tour Bereifung von Schwalbe. Denen sieht man nicht an, dass sie schon 4.500 Kilometer hinter sich haben ( davon 600 Kilometer Schotter )
Auch wenn auf den letzten Kilometern doch noch der Pannenteufel zuschlagen sollte, haben diese Reifen voll und ganz überzeugt.

Hier in San Fernando habe ich wiederum ein schönes, preiswertes Hostel mit Frühstück. Weil ich mich körperlich ausgesprochen wohl fühle, werde ich morgen nicht weiter auf der langweiligen Autobahn unterwegs sein, sondern will nochmals eine Schleife in nordwestliche Richtung zu Lago Rapel unternehmen. 

Was ist schon ein Umweg von 150 Kilometern, wenn man in zehn Wochen 4.500 km gefahren ist. Meine Kondition ist derzeit so hervorragend, dass ich Tagesetappen unter 120 km völlig problemlos absolviere.