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Mittwoch, 11. Februar 2015

Quer durch die Pampa und noch weiter..





Mi. 11.02.  Standort: Malargue      S35.4671.   W069.5815

Kilometer gesamt:  1.643 km.    Heute: 143 km

Höhe gesamt:  14.300 m 


Mit dem Erreichen von Tunuyan hatte ich den oberen Bogen meiner geplanten Tour abgeschlossen und war wieder auf gleicher geografischen Höhe mit Santiago.
Nun geht es zügig nach Süden.


Zwischenzeitlich gesellen sich zwei junge Franzosen zu uns und begleiten uns die gut 40 Kilometer nach Pareditas. Er ist auf einem Liegerad unterwegs, sie mit einem Reiserad. Die beiden sind schon ein halbes Jahr mit den Rädern in Südamerika unterwegs.
Da ich keinen Kocher mit mir führe, gehe ich gerne mal essen.
Diese Gelegenheit bietet sich heute Abend in Pareditas.




Nach nur 45 km übernachten wir hier auf dem Campingplatz der 

Gemeinde.  GPS-Daten:   S33.9442     W069.0769

Am kommenden Morgen sind wir gegen 7:15 Uhr reisefertig, da wir eine lange Tour quer durch die argentinische Pampa vor unshaben. Erschrocken müssen wir aber feststellen, dass das Ausgangstor verschlossen ist. Erst gegen acht Uhr bequemt sich 
jemand, uns aufzuschließen. Zeit, die ich lieber auf dem Rad 
verbracht hätte
.





Vor uns liegen ca. 180 Kilometer Pampa - ohne eine Siedlung, ohne einen Laden. Die Hälfte der Strecke ist meist übler Schotter oder Sand. Hier kann am die Weite des Landes hautnah erleben. 


Wellblechfahren kostet enorm viel Kraft, um Stürze zu vermeiden. 


Müde schlagen wir abends nach 91 Kilometern ( davon 60 km auf Schotter )  im "Nirgendwo" unsere Zelte auf. Lediglich die GPSDaten geben Auskunft über unsere exakte Position. 

S34.6546  W069.0078 . Das Navigationssystem zeigt zudem an, 
dass wir heute 1000 Höhenmeter gemacht haben. 
Nach kurzer Nacht starten wir am heutigen Mittwoch bei kühlen 13 Grad gegen acht Uhr. Noch immer liegen 30 Kilometer Piste vor 
uns. Erst gegen Mittag erreichen wir die asphaltierte Straße 144.
Nun zeigt sich die Überlegenheit meines Reiserades gegenüber des Faltrades von Roland. Dessen Räder haben nur einen kleinenDurchmesser , so dass er wesentlich häufiger treten muss, um die gleiche Geschwindigkeit zu erzielen. Schnell bin ich weit voraus 
und erreiche schon gegen 14:45 Uhr die kleine, 60 km entfernte Oase El Sosneado.

Erdölförderung wie in Louisiana oder Texas 

Papageien in Scharen bevölkern die Bäume 


In diese Oase gibt es nur zwei Dinge von Interesse : Erstens den Mini -Supermercado am Ortseingang links und zweitens die Tankstelle etwas weiter auf der rechten Seite. Das war alles. Kein Campingplatz, kein Hostel. 
Im Supermercado kaufe ich mir zwei Liter Cola und fülle meine 
Wasservorräte wieder auf. Auch nach einer Stunde des Wartens ist Roland noch nicht eingetroffen. Ich hinterlasse an der Theke eine Nachricht für ihn, da ich beschlossen habe, nochmals fünfzig 
Kilometer dranzuhängen. Ich will nach Malargue. Dort gibt es zahlreiche Unterkünfte....... und  nach drei Tagen endlich mal wieder eine Dusche. 
Heftige Rückenwinde begleiten mich nach Malargue. Zeitweise erreiche ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40 km/h,
so dass ich schon um sechs Uhr an meinem Hostel angelangt bin.
Hier in Malargue werde ich auch morgen bleiben. Am Nachmittag werde ich die Campingplätze anfahren und hoffe, dass ich dort Roland wieder treffe. 
Am späten Abend aktiviere ich mein Navigationssystem, gebe das nächste Restaurant ein und esse ein riesiges Putensteak mit Pilzen und Pommes....dazu eine Flasche Rotwein. Mit schweren Beinen geht es zurück ins Hostel.