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Samstag, 31. Januar 2015

Von der Intensivstation auf 4.779 Meter




Ich bin zutiefst ergriffen, als ich gegen zwölf Uhr auf dem 4.779 Meter hohen Paso Agua Negra stehe.

Es ist gerade mal 5 Jahre her, dass ich wegen Waldenström auf die Intensivstation musste. Damals war alles andere als sicher, dass ich mich wieder erholen würde. 
Aber ich habe mir immer wieder neue Ziele gesetzt - erst die kleinen. Der Spaziergang mit meiner Frau im Park der Klinik, die Spazierfahrt mit dem Rad. Irgendwann aber wollte ich wissen, wie es meinem Körper nach der Chemotherapie tatsächlich geht. Ich forderte ihn heraus, tauschte mein Wohnmobil gegen ein kleines Zweimann-Zelt und durchquerte die USA mit dem Rad. 
Allein die langen Vorplanungen zu einer solchen strapaziösen Radtour sind außerordentlich wichtig, da Waldenström in dieser Zeit für mich völlig nebensächlich erscheint.
Es hätte heute auch jeder andere hohe Bergpass sein können, wenn ich nur meinen Körper an seine Grenzen bringen kann. Entscheidend ist die Willenskraft, seine Ziele zu erreichen.
Das ist auch von besonderer Bedeutung im Umgang mit der Krankheit. Kämpfen, auch wenn's weh tut. Niemals aufgeben.

Wenn Sie diesen Blog verfolgen und evtl. ebenfalls von einer schweren Erkrankung heimgesucht werden, hoffe ich sehr, dass ich Ihnen mit diesen Eintragungen etwas Zuversicht und Hoffnung vermitteln kann.